Maschenprobe

Ursprünglich erschienen in meinem Blog. 

Ich werde niemanden überraschen, wenn ich gestehe: vor einiger Zeit habe ich Maschenproben noch nicht besonders gemocht. Manchmal habe ich sie so sehr nicht gemocht, dass ich diesen Schritt einfach ausgelassen habe. Wenn ich ein neues spannendes Muster gefunden hatte, wollte ich mit dem Stricken sofort anfangen. Wenn ich wirklich keine Idee hatte, was für eine Nadelgrösse ich brauche, habe ich ein paar Reihen gestrickt und versuchte, die Maschen zu zählen. Natürlich nicht immer mit viel Erfolg. Manchmal hatte ich Glück, manchmal nicht. Ich habe ein Paar wirklich schöne Pullis aus dieser Periode, aber auch solche, die unten in der Schublade (oder in der Schublade von jemandem anderen) liegen, weil die Grösse nicht gut war.

 

Nach diesen Erfahrungen habe ich über dieses Thema nachgedacht. Ist es wirklich so schlimm, eine Maschenprobe zu stricken? Wenn man ein bisschen überlegt: überhaupt nicht. Eine Maschenprobe ist nicht besonders gross, man ist damit in kurzer Zeit fertig. Ich stricke Maschenproben oft wenn ich ein bisschen Brainwashing brauche. Natürlich geht das nur mit glatt rechts gestrickten Proben.

Warum ist die Maschenprobe wichtig? Warum können wir nicht einfach die in der Anleitung geschriebene Nadelgrösse benutzen? Die Antwort ist einfach: wir sind verschieden. Wir sind keine Maschinen. Es gibt Strickerinnen, die lockerer stricken und im Allgemeinen kleinere Nadeln brauchen, und es gibt Strickerinnen, die fester stricken und die grössere Nadeln für dieselbe Maschenprobe benutzen. Und das ist ganz in Ordnung: Du machts nichts falsch, wenn Du eine andere Grösse brauchst, als die in der Anleitung angegeben.

 

Was kann die Maschenprobe beeinflussen? Der wichtigste Faktor ist dein persönlicher Strickstil (manchmal sogar deine Laune). Das Garn ist auch wichtig: mit verschiedenen Garnen strickt man verschiedene Maschenproben, auch wenn die Nadelgrösse gleich ist. Das Material der Nadeln ist auch ein Einflussfaktor.

Wie strickt man die Maschenprobe richtig? Sie muss mindestens ein bisschen mehr als 10 cm hoch und breit sein. Nur ein paar Zentimeter stricken und die Nummer der Maschen multiplizieren ist keine gute Idee. Ich wasche meine Proben vor dem Rechnen immer, und rechne nur wenn sie ganz trocken sind.

Was kann man mit den immer mehr Proben machen? Das ist nicht meine Idee aber ich finde sie gut: man kann sie zusammennähen und es entsteht eine Decke, die über all das Stricken der letzten Jahren erzählt.

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